Fotos: S. Heinze
Begegnung ist wichtig für eine Kirchenkreispartnerschaft
Partnerschaft lebt von der Begegnung. Foto: Stefan Heinze

Damit die Begegnung gelingt

Begegnung ist das Herz der Partnerschaft. Das werden alle Aktiven in der Partnerschaftsarbeit bestätigen. Damit die Begegnung gelingt, sollten vor Reisen zu den Partnern in der Welt und vor dem Empfangen von Delegationen aus dem Globalen Süden oder anderen Ländern Europas einige Dinge bedacht werden.

Die Bedeutung der Begegnung in der Partnerschaft
Gruppenbild an der Mandela-Skultur des Museums Nelson Mandela Capture Site in Howick/Südafrika. Foto: Hermann-Georg Meyer

Wie ein erfrischender Regen, der trockenes Land zum Blühen bringt, so erleben wir in unserer Südafrika-Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen Uelzen und Ondini die gegenseitigen Besuche, die gewöhnlich im zweijährigen Rhythmus stattfinden. Anfängliche Zurückhaltung weicht innerhalb kürzester Zeit, wenn die Reisenden in den Alltag der Familien und Gemeinden im Norden bzw. im Süden eintauchen. Unvergesslich bleiben Entdeckungen, die wir gemeinsam gemacht haben. Ebenso Erstaunen und Freude über anders gelebte Gottesdienste, Rituale und Gepflogenheiten. Bereichernd auch gemeinsames Wandeln auf geschichtlichen Spuren, die uns das jeweilige Lebensumfeld näher bringen. Nicht abstrakt, sondern konkret in Verbindung mit Menschen, die sich von ihrem evangelischen Glauben getragen engagieren und für ihre Gemeinden einsetzen. Miteinander leben – voneinander lernen. Überall gibt es miteinander etwas zu entdecken, zu verstehen, zu lernen, neue Impulse zu bekommen. Für kurze Zeit, doch intensiv und nachhaltig. Es sind nicht die Verträge und Vereinbarungen, die wenigen offiziellen Briefe, die Partnerschaften mit Leben füllen, sondern gerade diese kostbaren Zeiten menschlicher Begegnung, die berühren und verändern, ja auch zu Herzen gehen. Besonders ist das zu merken, wenn direkte Begegnung nicht möglich ist, wie in Zeiten der Pandemie.

Doch mancher schon gelegte Same ist auf andere Weise aufgegangen, auch dank der neuen Medien! Bilder und Filmchen, gepostet über die Social Media, haben direkt oder zeitnah Einblicke gegeben, wie auch in diesen Zeiten gelebter Glaube verbindet. Video-Telefonate oder Online-Meetings haben Distanzen überbrückt. Smartphones und Laptops werden zu digitalen Hilfsmitteln in der Partnerschaft, die einer großen Zahl von Menschen Anteil geben  – übrigens sind viele in unseren deutschen Gemeinden beeindruckt, wie selbstverständlich bei unseren Partnern im Süden, Bibel und Gesangbuch auf dem Display genutzt werden. Und mancher Partnerschaftsgottesdienst kann so durch Grußworte und filmische Eindrücke aus den Partnergemeinden sehr lebendig werden.  
Die Gefahr, dass nur ein kleiner informierter Kreis von der Partnerschaft profitiert, kann umgangen werden, wenn auch andere etwas davon erfahren. Der Austausch von Freiwilligen, regelmäßige Gemeindebriefberichte, Beiträge auf der Homepage, über Newsletter und vertiefende Links bieten gute Möglichkeiten, mit der Partnerschaft auf dem Wege zu sein. So plant übrigens unsere Kirchenkreisjugend einen digitalen Austausch mit Jugendlichen aus den Partnergemeinden im Kirchenkreis Ondini zu initiieren. Beim gemeinsamen zwanglosen Kochen am Bildschirm oder Display wird es sicher eine Menge Spaß geben! Wir sind gespannt!

 

Pastor Hermann-Georg Meyer
Vorsitzender der Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen Uelzen und Ondini (ELCSA-SED)

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Ziele der Delegationsreisen
Partnerschaftsbesuche im Ausland und Gegenbesuche in Deutschland sind wichtig, um die Partnerschaft zu pflegen und zu stärken. Dabei ist erstes und vordringliches Ziel der Begegnung die inhaltliche und persönliche Teilhabe an der Lebenssituation des Anderen. In diesem Sinne ist die Besuchsreise nicht Urlaub, sondern ein Schritt in dem langen Prozess der Beziehungspflege. Konkrete Ziele für den Partnerschaftsbesuch können sein:

•    Die weltweite Verbundenheit christlichen Glaubens und der Christen zu 
erleben.
•    Den Kontext und die Lebensumstände des Partners tiefer zu verstehen.
•    Pflege der geistlichen Gemeinschaft untereinander.
•    Die Partnerschaftsarbeit zu Hause mit neuen Erfahrungen und Berichten zu erneuern. 
•    Gelerntes und offene Fragen in den deutschen Gemeindekontext einzubringen und zu diskutieren.

Vorbereitung und Durchführung der Reise
•    Partnerschaftsreisen sind keine touristischen Reisen. Für einen Delegationsbesuch muss eine Einladung durch die Partner vorliegen. In der Regel wird diese schriftlich durch den Partnerschaftsausschuss der Kirchenkreissynode ausgesprochen.
•    Bereits in der Vorbereitung sollten sich die Partner auf einen inhaltlichen Schwerpunkt der Reise verständigen und die Zahl der Mitreisenden festlegen. Reisen einzelner Personen sollten eine Ausnahme sein und nur in begründeten Ausnahmefällen stattfinden. 
•    Die Zusammensetzung der Reisegruppe kann sich insbesondere an den inhaltlichen Schwerpunkten der Reise orientieren. So kann es z. B. sinnvoll sein, beim Thema „Diakonie“ die Leiterin/den Leiter der örtlichen Diakoniestation mitzunehmen. Gleichzeitig sollte auf ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter, der Generationen und des Anteils von Erstreisenden und erfahrenen Reisenden geachtet werden.    

In der Vorbereitung von Delegationsreisen hat es sich bewährt, mindestens drei Vorbereitungstreffen mit der Reisegruppe durchzuführen. Dabei geht es sowohl um länderspezifische Inhalte als auch um ganz praktisch organisatorische Dinge. Wichtig ist es auch, für interkulturelle Fragen sensibel zu werden und sich darauf einzustellen, welche Erwartungen die Partner an die deutsche Delegation haben könnten.

•    Während einer Partnerschaftsreise wird die Reisegruppe des Öfteren Gelegenheit haben, sich vorzustellen, Gebete zu sprechen oder Andachten zu halten. Es ist hilfreich, dies im Vorfeld, noch vor Antritt der Reise, vor-zubereiten. Dabei ist zu beachten, dass es für manche Gemeindeglieder der Partner zum ersten Mal zu einer Begegnung mit deutschen Gästen kommt. 
•    Das Partnerschaftsreferat des ELM und das Arbeitsfeld „Kirche in Europa“ im Haus kirchlicher Dienste sind Ihnen gerne bei der Vorbereitung behilflich.
 

Es sollte die Regel sein, dass Partnerschaftsbesuche im Wechsel bei den Partnern und in Deutschland stattfinden. Wenn Sie Ihre Partner einladen wollen, können die Vorbereitungen herausfordernd sein. Planen Sie dafür ausreichend Zeit ein, z. B. wegen der Visabeantragung. Kompetente Beratung und Unterstützung bereits ab der Planung bieten Ihnen dabei das ELM und das Haus kirchlicher Dienste.

Als gute Grundlage für Begegnungsreisen hat sich erwiesen, ein gemeinsames Thema zu finden und das Programm darauf aufzubauen. Dieses Programm muss mit den Partnern gemeinsam entwickelt werden. Dazu müssen Wünsche und Erwartungen im Vorfeld abgefragt und geklärt werden.

Neben Begegnungen und Exkursionen sollte bewusst genügend Zeit für gemeinsame Reflexion eingeplant werden. Es ist aber auch wichtig, den Partnern Freiraum zur Erholung zu geben.

Mittlerweile zahlen viele ausländische Partner einen Eigenanteil. Es ist hilfreich, dies im Vorfeld anzusprechen. Neben der konkreten finanziellen Entlastung für die deutschen Partner geht es auch um ein Symbol, dass der Besuch von beiden Seiten gewollt und gefördert wird. 

 

Mit Link zum Download am Schluss!
Sie können die Liste dann mit Ihrem Logo etc. an Ihren Bedarf anpassen.

Checkliste für Reisedelegationen
Logistik Was muss beachtet werden? erledigt
Voraussetzung Am Anfang steht der Wunsch auf beiden Seiten zu einer persönlichen Begegnung und eine Einladung.  
Personenzahl Verhältnis von Leiter und Mitreisenden, Landes- und Sprachkundige, fachliche Kompetenzen bei bestimmten Themen.  Die Gruppengröße mitbedenken: Was bedeutet sie für unsere Partner, für die Veranstaltung, für die Wahl der Fortbewegungsmittel etc.   
Zeitlicher Rahmen Zeitpunkt und Dauer der Reise festlegen - in Absprache mit den Partnern und die Jahreszeit beachten.  
Finanzen Klärung der Finanzierung (Eigenmittel, Fördermittel, Spenden). (siehe dazu Unterstützung )
Klärung des Finanzbedarfs. 
 
Kirchliche Gremien Einbettung der Reise in den Kirchenkreis: Antrag; Beschluss des KKV (Mittel bereitstellen, auch wichtig für Versicherungsschutz!)
Aussendung und Willkommen im Gottesdienst mit einplanen
 
Transport •    Flugbuchungen, mit Blick auf umsatzsteuerliche Fragen sollte eine Buchung über ein Reisebüro bevorzugt werden,  Klimakollekte bedenken, das Landeskirchenamt beteiligt sich mit 75 %
Mietwagen; ggf. in Deutschland buchen
 
Visum Visum beantragen, Informationen erhalten Sie auf den Internetseiten der jeweiligen Botschaften (ggf. vorher Pass beantragen oder Laufzeit verlängern lassen!)  
Versicherung •    Auslandskrankenversicherung (selbst)
•    Unfallversicherung (Rahmenvertrag Landeskirche wird gerade geprüft)
•    Reiserücktrittsversicherung, mit Einschluss bei Ablehnung Visum (selbst)
•    „Versicherungs-Paketangebote“ prüfen (selbst) 
 
Medizinische 
Vorsorge
•    Medizinische Vorbereitung
•    Impfungen
Notfallgerät
 
Verbindung mit der Heimatgemeinde •    Eventuell Blog, Fotos schicken, in den Gottesdiensten an Reisegruppe erinnern, Presse, auf Homepage des Kirchenkreises von der Reise berichten, etc.  

Inhaltliche Vorbereitung und Vorort­begegnung:

Sorgsames und detailliertes Absprechen des Programms mit den Partnern, gemeinsam Themen suchen und Ziele vereinbaren 
Auf die Herausforderungen achten, die der Besuch für die Partner mit sich bringt. 
Mindestens zwei Vorbereitungstreffen und eines mit dem ELM / Arbeitsfeld „Kirche in Europa“ halten. 
Ein ausführliches Vorstellen planen, mit Beiträgen aus dem Leben der eigenen Gemeinde in Wort und Bild, daraus ergeben sich vielleicht Geschenke. 
Sich auf geistliche Begegnung vorbereiten: Lieder, kurze Auslegungen, eventuell Predigten werden erwartet. 
Abschließend den Besuch evaluieren, zuerst gemeinsam, danach in Deutschland.
•    Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation der Reise sowie den entsprechenden Umfang und die Verantwortlichkeit bestimmen. 
 
Eigene Anmerkungen    



 

 

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